Psalm 121

Psalm 121

Manchmal lässt der Herr hat in Seinen Regierungswegen schwere  Prüfungen zu.  Wir sind bestürzt und verängstigt, wir fragen uns: warum Herr? Vielleicht gibt Er keine direkte Antwort. Aber wir dürfen und wollen uns "unter Gottes mächtige Hand demütigen, damit ER uns erhöhe zur rechten Zeit" 1.Pet 5,6-7. Unsere Fragen und Sorgen dürfen wir "auf IHN werfen"! Und dann gibt uns Gott diese mutmachende Zusage: " ER ist besorgt für euch". Oder, wie es in der Fussnote heisst: "IHM liegt an euch!" Auch wenn Gott das freie Versammeln für einen Moment gestoppt hat, bedeutet das nicht, dass wir oder die örtlichen Versammlungen und Zusammenkünfte IHM egal sind. Wir wollen daran denken: Es ist die Hand Gottes, die züchtigt. Aber es ist ebenfalls Sein liebendes Herz das Ihn bewegt Erziehungswege mit uns zu gehen. Denn ER hat ein grosses Ziel – dass mehr von Seinem geliebten Sohn an uns gesehen wird, und weniger von uns selbst.

In den Stufenliedern sind die Israeliten fern von Jerusalem im Exil in den Nachbarländern und sehnen sich zurück nach dem Ort, wo ihr Gott verheissen hat zu wohnen. Können wir das nicht ein wenig vergleichen mit der jetzigen Situation? Auch wenn diese Psalmen nicht direkt uns gelten, finden wir doch Trost und Hilfe und Empfindungen, die oft den unseren entsprechen.

Ps 120,1
Der glaubende Überrest ruft zu Gott weil sie getrennt sie von Jerusalem und weil sie inmitten einer Gottfeindlichen Umgebung sind.
So dürfen auch wir zu Gott rufen in der Bedrängnis, die Er zugelassen hat und zwar mit der Freimütigkeit eins geliebten Kindes.
Wir dürfen wissen, dass Er uns hört und nach seiner Weisheit und Liebe erhört.

Ps 120,2-7
hier werden die Umstände beschrieben in denen sich der Überrest befindet. Es ist eine Umgebung die von Gott nichts wissen will.

Ps 121,1-5
Woher kommt die Hilfe für einen Glaubenden in notvollen Umständen? Diese Frage stellt sich der Psalmist und bezeugt dann: von Gott, dem Schöpfer. Als Christen dürfen wir hinzufügen: von unserem Gott und Vater, der uns liebt (Joh 16,26-27) und vom Herrn Jesus, dem grossen Hirten der Schafe (Heb 4,14-16; 13,20-21)!

Zuerst zeigt der Psalmist, dass Gott immer da ist für die Seinen. Immer dürfen wir rufen, nie ist Er abgelenkt, schläft oder ist auf die Reise gegangen (vgl. 1.Kön 18,27). Er ist für uns da, sodass wir im Glauben an Seiner starken Hand den Weg gehen können.

- V.3 Dein Hüter schlummert nicht. Gott ist besorgt um jeden persönlich. Um Kinder und Ältere, ja bis zum Greisenalter – Er ist und bleibt DEIN Hüter. Und auch wenn eine Schwierigkeit lange andauert, dürfen wir im Glauben festhalten: Er schläft nicht. Er hat alles unter Kontrolle.

- V.4 Der Hüter Israels schlummert und schläft nicht. Gott hat auch das Wohl aller Seiner Kinder vor Augen. Er sieht die Glaubenden als Ganzes. Es liegt Ihm an Seiner Versammlung, die Er sich durch das Blut Seines Eigenen erworben hat (Apg 20,28b). Das ist immer – auch jetzt – wahr!

- V.5a Der Herr ist dein Hüter. Derjenige der über uns wacht und in dessen Schatten und Schirm wir bleiben dürfen (vgl. Ps 91,1-4), ist nicht irgendjemand. Es ist der Herr, der allmächtige Gott, der alles erschaffen hat (V.2), der uns unendlich liebt, der Seinen eigenen Sohn für uns gegeben hat, um uns zu sich zu ziehen! Er vermag uns beizustehen und zu helfen.

V.5b-8

Weil Er der Schatten ist über unserer rechten Hand (die Hand spricht von Tätigkeit), können wir - im Aufblick zu Ihm und in Abhängigkeit von Ihm - für Ihn leben und Ihm dienen (vgl. Röm 12,1)

Die Sonne am Tag und der Mond in der Nacht sprechen von notvollen Umständen. Gott verheisst uns, dass wir nicht über Vermögen versucht werden. Er hilft uns darin und schafft einen Ausgang (1.Kor 10,13). Als schwache Menschen mögen wir manchmal empfinden, dass es zuviel ist (2.Kor 1,8). Doch Gott bleibt treu – Er hilft uns!

In jeder Prüfungszeit ist Sein Schutz und Seine Hilfe da. Er behütet die Seinen solange wir hier auf der Erde sind (unser Ausgang) und wird uns sicher zu sich in die Herrlichkeit bringen (Eingang).

Diesem grossen Gott dürfen wir ganz persönlich vertrauen. Er ist immer da. Nichts kann uns trennen von Seiner grossen Liebe (Röm 8,31-39).

Besonders auch in dieser Zeit, dürfen wir den Glaubensweg ganz persönlich mit unserem Herrn gehen.


Urs Hänseler  3/2020